Was ist Intersektionalität?
Feministische Führungskultur geht über die Förderung von Frauen hinaus. Sie richtet sich an alle unterrepräsentierten Gruppen, um soziale Gerechtigkeit möglichst umfassend voranzubringen. Feministische Ansätze betonen die Notwendigkeit, unterschiedliche Formen von Diskriminierung sichtbar zu machen und abzubauen. Das Konzept der Intersektionalität, eingeführt von Kimberlé Crenshaw (1989), zeigt, dass sich Machtachsen wie Geschlecht, ‚race‘ und Klasse überschneiden und nicht isoliert betrachtet werden können. Schwarze und migrantische Feminist*innen weisen auf die lange Geschichte intersektionaler Kämpfe hin.
Ein fundiertes Verständnis für die Bedeutung multipler Machtachsen ist ein zentraler Bestandteil feministischer Führungskultur. Die Anerkennung trägt maßgeblich zur Gestaltung eines inklusiven und gerechten Arbeitsumfelds bei. Eine intersektionale Perspektive ermöglicht es, bestehende Machtstrukturen kritisch zu hinterfragen und nachhaltige Veränderungsprozesse anzustoßen.
Die folgende Abbildung nennt vier zentrale Fragen, die für die Analyse der Machtverteilung in Organisationen hilfreich sind. Macht wird hier verstanden als Fähigkeit von Individuen oder Gruppen, zu entscheiden oder zu beeinflussen.
Quelle: Batliwala (2020b): All about power: Understanding social Power und Power structures, CREA: https://creaworld.org/wp-content/uploads/2020/07/All-About-Power.pdf, [Abruf: 12.06.2025], eigene Darstellung
Am Arbeitsplatz bedeutet Intersektionalität, dass unterschiedliche Diskriminierungsformen gleichzeitig anerkannt und berücksichtigt werden. Ein Beispiel dafür könnte die Erfahrung einer schwarzen, lesbischen Frau in einem Unternehmen sein, die möglicherweise nicht nur aufgrund ihres Geschlechts, sondern auch wegen ihrer Hautfarbe oder sexuellen Orientierung benachteiligt wird. Eine intersektionale Perspektive berücksichtigt die komplexen Wechselwirkungen zwischen diesen unterschiedlichen Aspekten. Dies hilft, gezielte Maßnahmen zu entwickeln, um die vielfältigen Barrieren, die diese Person möglicherweise erlebt, zu überwinden und eine gerechtere Arbeitsumgebung zu schaffen.
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Wissens-Check machenQuellen
Crenshaw, Kimberlé (1989): Demarginalizing the Intersection of Race and Sex: A Black Feminist Critique of Antidiscrimination Doctrine, philpapers.org (Abruf: 24.01.2025).
Walgenbach, Katharina (o. J.): Intersektionalität – eine Einführung, portal-intersektionalitaet.de (Abruf: 24.01.2025).
UN Women (2020): Explainer: Intersectional Feminism – What it Means and Why it Matters, unwomen.org (Abruf: 24.01.2025).
Vorecol (2024): Intersectionality in Cultural Diversity Management: Embracing Multiple Identities, https://vorecol.com/blogs/blog-intersectionality-in-cultural-diversity-management-embracing-multiple-identities-10462 (Abruf: 24.01.2025).