Beijing+30 – Delivering for all women and girls

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Am 14. Oktober 2025 luden die Bundesstiftung Gleichstellung, die Kanadische Botschaft und UN Women Deutschland zur internationalen Konferenz „Beijing+30 – Delivering for all women and girls“ in Berlin ein. 30 Jahre nach der Vierten Weltfrauenkonferenz in Peking stand die Veranstaltung ganz im Zeichen der Frage, wie die „unvollendete Revolution“ der Gleichstellung weitergeführt werden kann.

Dr. Angela Langenkamp, Vorsitzende von UN Women Deutschland, wies zu Beginn darauf hin, dass derzeit fast jedes vierte Land Rückschritte bei Frauenrechten und Geschlechtergleichstellung verzeichne: „Die Gleichstellung der Geschlechter ist keine Selbstverständlichkeit. Sie erfordert Engagement und gemeinsames Handeln.“

In ihrer Begrüßung erinnerte Lisi Maier, Direktorin der Bundesstiftung Gleichstellung, an die Aktualität der Pekinger Aktionsplattform: „Sie bleibt unser Kompass – ein Plan, der aus guten Absichten wirksame Politik macht.“ Die Bundesstiftung, 2021 als Teil der Gleichstellungsinfrastruktur Deutschlands gegründet, versteht sich als einer jener institutionellen Mechanismen, die schon 1995 gefordert wurden: als Brückenbauerin zwischen Praxis, Forschung und Politik.

Karin Prien, Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Stiftungsratsvorsitzende der Bundesstiftung Gleichstellung, betonte in ihrem Grußwort fortbestehende Herausforderungen wie den Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt und die Beseitigung wirtschaftlicher Nachteile, z. B. durch gleiche Bezahlung.

Im Mittelpunkt der Fachgespräche stand die Frage, wie Gleichstellung als Querschnittsaufgabe fest im Regierungshandeln verankert werden kann. Dr. Regina Frey, Leitung des Bereichs Gleichstellungs-Check bei der Bundesstiftung Gleichstellung, und Dr. Arn Sauer, Direktor der Bundesstiftung Gleichstellung, sprachen mit Moderator Jesse George über die Bedeutung institutioneller Mechanismen für eine erfolgreiche Gleichstellungspolitik. Sie betonten die Relevanz von Gender-Impact-Assessments als Voraussetzung für eine evidenzbasierte und gerechte Politikgestaltung. „Nur was gezählt wird, zählt“, erklärte Dr. Frey – und forderte verbindliche Gleichstellungsprüfungen in allen Gesetzgebungsverfahren.

Die abschließenden Diskussionen zu „Women, Peace and Security“ machten deutlich, wie eng Friedenssicherung, Geschlechtergerechtigkeit und Menschenrechte miteinander verwoben sind. Stimmen aus Afghanistan und dem Sudan mahnten an, lokale Expertise stärker einzubeziehen und kurzfristige Projekte in nachhaltige Strukturen zu überführen.

Das Fazit des Tages: Trotz weltweiter Rückschritte bleibt das Ziel klar. Gleichstellung ist keine Randaufgabe, sondern eine demokratische Notwendigkeit. Wie Lisi Maier betonte: „Beijing+30 ist kein Rückblick – es ist ein Arbeitsprogramm. Die Rahmen stehen, jetzt müssen wir liefern.“

Fotos: (c) Mari Vass

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