Mit dem Motto „zusammen:wirken – Wandel wird mit Gleichstellung gemacht” stand beim 2. bundesweiten Gleichstellungstag alles im Zeichen gesellschaftlicher Veränderungsprozesse aus gleichstellungspolitischer Perspektive. Rund 750 Vertreter*innen aus Verbänden, Verwaltung, Wissenschaft, Politik und weitere Interessierte kamen dazu am 05. November 2024 in Berlin zusammen.
Eine auch für die Bundesstiftung Gleichstellung wichtige Veränderung kündigte Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Stiftungsratsvorsitzende, gleich in ihrer Eröffnungsrede an: Ab 2025 wird die Stiftung die Bundesministerien beim Gleichstellungs-Check durch Schulung und Beratung unterstützen. Damit wird ein wichtiges Instrument gestärkt, mit dem Gesetzesentwürfe darauf hin überprüft werden, welche Auswirkungen sie auf die Gleichstellung der Geschlechter haben.
Zuvor hatte Prof. Dr. Jutta Allmendinger die Teilnehmenden mit einer inspirierenden Keynote auf den Kongress- und Messetag eingestimmt. Ob Klimakrise oder Digitalisierung, Strukturwandel oder Strategien gegen den erstarkenden Antifeminismus, Migration oder Wandel der Arbeitswelt – rund 30 Workshops und Panels stellten zentrale gesellschaftliche Entwicklungen und ihr Potential für eine geschlechtergerechte Zukunft in den Mittelpunkt. Auf der parallel stattfindenden Fachmesse präsentierten rund 40 gleichstellungspolitische Organisationen ihre Projekte und boten Gelegenheit zu Austausch und Vernetzung.
Das Abendprogramm rückte ein besonderes Jubiläum in den Fokus: Vor 30 Jahren wurde das Grundgesetz in Art. 3, Abs. 2 um Satz 2 und die sogenannte Staatszielbestimmung erweitert. Die Ergänzung verpflichtet den Staat zur proaktiven Durchsetzung der Gleichstellung von Frauen und Männern. Was diese historische Errungenschaft heute bedeutet und welche Transformationsfähigkeiten unsere Gesellschaft bereits einbringen kann, um Gleichstellung und damit unsere Demokratie zu stärken, diskutierten im Abschlusspanel Prof. Dr. Ute Gerhard, die erste Lehrstuhlinhaberin für Frauen- und Geschlechterforschung in Deutschland, die Rechtsanwältin und Autorin Asha Hedayati, Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, und der Rapper und Schriftsteller Hendrik Bolz.
Weitere Informationen zum Programm finden Sie auf www.gleichstellungstag.de.